Freiwilligeneinsatz für die Ukraine

Vom 18.06. bis 25.06.2022 war ich mit neun weiteren Pfadfinder*innen in Polen, um ukrainischen Geflüchteten zu helfen. Seit Kriegsbeginn organisiert die DPSG gemeinsam mit dem ZHP, den polnischen Pfadfinder*innen, wöchentliche Freiwilligeneinsätze. In dieser Zeit ist man entweder in Krakau oder in Przemyśl, an der polnisch-ukrainischen Grenze, eingesetzt. Nach wie vor fliehen täglich Menschen aus der Ukraine. Gleichzeitig machen sich viele Geflüchtete bereits auf den Weg zurück nach Hause. Zu unseren Aufgaben zählte zum Beispiel die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln für die Weiterfahrt und das Gepäcktragen. Ziel ist es, den Menschen auf ihrem beschwerlichen Weg zu helfen, in welcher Form auch immer. Als Freiwillige*r muss man sich stets an die derzeitige Kriegssituation anpassen und die entsprechende Hilfe anbieten. Daher ist es vor der Einsatzwoche nie absehbar, was einen dort erwartet.

Für mich war in Krakau vieles anders als vermutet. Ich habe in der Zeit vor allem gemerkt, wie wichtig es ist, einfach für die Menschen da zu sein. Das bedeutet manchmal auch, endlose Minuten mit Warten zu verbringen, wenn gerade kein Andrang ist. Viele der polnischen und russischen Freiwilligen kommen seit Kriegsbeginn täglich zum Helfen an den Stand und haben die Arbeit zu ihrem neuen Alltag, inklusive ihrem Sozialleben, gemacht. Sie zu unterstützen und dabei mehr über die Erlebnisse der letzten Monate zu erfahren, war mir eine Freude. Dabei polnische Pfadfinder*innen kennenzulernen und über Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Pfadfindens zu plaudern, war darüber hinaus sehr bereichernd. Viele der Eindrücke und Erlebnisse haben uns Freiwillige tief und nachhaltig berührt, geschockt und die Situation etwas greifbarer gemacht. Dankbarkeit zeigte sich unterschiedlich, mal deutlicher, mal gar nicht und das parallele Interagieren mit Obdachlosen gehörte ebenfalls zum Alltag.

Zu sehen, wie Menschen von überall herkommen und sich zum Helfen vereinen, hat uns Hoffnung gegeben.